Eigentlich wollte ich am Donnerstag durch das entstehende Neufreimann (ich hätte das neue Viertel ja Freifrau genannt) auf dem Areal der einstigen Bayernkaserne spazieren, aber ich kam nicht weit. Zumindest von der Heidemannstraße aus ist das Areal großräumig eingezäunt. Da pünktlich zum geplanten Spaziergang Regen mit Wind einsetzte, machte ich kehrt und fuhr in die Stadt. Dass es kein besseres Wetter als dieses gibt, um eine Großbaustelle im Norden zu inspizieren, ist eine andere Sache.
Wenigstens konnte ich den Panoramablick auf die zukünftige Trambahnstrecke genießen, die dereinst gebaut und von Schwabing Nord über das neue Viertel zum Kieferngarten führen wird.
Und dass Schule eine riesige Baustelle ist, drückt dieses Bild sehr gut aus.
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Dass der ÖPNV eine einzige Baustelle ist, kann man an vielen Stellen in der Stadt erfahren. Der vor 20 Jahren aufwendig sanierte und erweiterte Marienplatz glänzt inzwischen auch auch als Provisorium. Angeblich wegen der 2. Stammstrecke, deren Eröffnung am St. Nimmerleinstag, derzeit auf 2037 terminiert, ich vielleicht erleben werde. Aber die Fahrgastberieselung funktioniert einwandfrei!
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Als ich aus dem Untergrund kroch, war ich sehr überrascht. Es war 9:55 Uhr und vorm Kaufhof warteten Menschen auf Einlass!
Das fand ich interessant, weil permanent ein Abgesang auf Kaufhäuser angestimmt wird. Teils zurecht, teils zu unberechtigt. Ich bin überzeugt davon, dass Kaufhäuser gewinnbringend betrieben werden können, wenn sich die Manager auf die Stärken eines Kaufhauses konzentrieren. Aber wenn ich für ein Hemd über ein Stockwerk verteilte Markenstores laufen muss, anstatt sie konzentriert auf einer Fläche zu finden, lasse ich es. Wenn ich Schokolade in der Strumpfabteilung, nicht jedoch in der benachbarten Lebensmittelabteilung bezahlen kann, überrascht es mich nicht, dass viele Menschen Kaufhäuser meiden und lieber im Internet bestellen.
Die Lebensmittelabteilung im Kaufhof am Marienplatz ist übrigens immer noch gut sortiert. So kaufe ich dort sehr gerne Käse ein.
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Die Baustelle am Sendlinger Tor ist zumindest an der Oberfläche abgeschlossen. Ich finde, dass das Wetter sehr gut mit der Gestaltung korrespondiert.
Trotz Abgesang der Kaufhäuser bitte nicht vergessen: am Ostbahnhof lebt eines, der Kaufring ebendort!