Kein oder nur sehr wenig ÖPNV: Beschwerdemöglichkeiten

Die Straßen sind frei, die Wege des ÖPNV in München und Umgebung sind es nach dem extremen Schneefall größtenteils noch nicht. Es wird bis Mitte/Ende der Woche dauern, bis alle Strecken wieder befahrbar sind. Verspätungen auf den befahrbaren Strecken werden noch mehr an der Tagesordnung sein als ohnehin schon.

Es ist in Ordnung, den Frust über den nicht funktionierenden ÖPNV im Netz bei den Botschaftern des Nichts in den Sozialen Medien abzuladen. Aber wir von den Verkehrsinitiativen können nicht viel machen. Das Wenige tun wir. Trotz der Kälte hatten wir einen heißen Draht mit sehr vielen E-Mails. Wir wissen auch ein bisschen mehr als Andere, aber damit können wir so nicht an die Öffentlichkeit.
Aber wenn sich etwas ändern soll, ist es sinnvoll, dass sich viele Betroffene beschweren. Auch das ist Teil funktionierender Demokratie. Dass wir uns beschweren, wissen die Verantwortlichen – und rollen teilweise die Augen, wenn sie ihr E-Mail-Postfach öffnen. Wir sind einschlägig bekannt.
Bitte den nachvollziehbaren Frust nicht bei den Fahrer*innen und den anderen Personalen wie Kundendienst, etc. loswerden! Sie geben (gerade in Zeiten von Personalmangel!) ihr Bestes, können jedoch nur das umsetzen, was ihnen Vorgesetzte und Leitungsebenen vorgeben. Wenn es kein Notfallmanagement gibt, liegt das Problem nicht an der Basis.

Beschweren könnt Ihr Euch bei den Unternehmen (in der Regel sind es unhandliche Kontaktformulare):
Bayerische Eisenbahngesellschaft (beauftragt Regionalverkehr in Bayern)
DB Regionalverkehr
Go Ahead Bayern
Bayerische Regionalbahn (Meridian, BRB Oberland)
S-Bahn München
Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG; U-Bahn, Tram & Buslinien 100-199)
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV; Regionalbuslinien)

Wichtig ist es aber auch, sich bei der Politik zu beschweren. Sie schafft die Rahmenbedingungen für den ÖPNV! Bei den Unternehmen des Regionalverkehr, S-Bahn ist der Landtag, für die MVG der Stadtrat zuständig. Im Bundestag auf die Probleme aufmerksam zum machen, ist auch nicht verkehrt.
Auf Bundes- und Landesebene ist es sinnvoll, die Abgeordneten im eigenen Wahlkreis zu kontaktieren. Wer das ist, wisst Ihr oder müsst Ihr herausfinden.

Verkehrsausschuss im Bundestag; Demokratisch gesinnte Abgeordnete aus Bayern: Jan Plobner, Dieter Janecek, Ates Gürpinar, Martina Engelhardt-Kopf, Dr. Jonas Geissler

Verkehrsausschuss im Bayerischen Landtag & Staatsministerium für Bauen, Wohnen und Verkehr

Mobilitätsreferat der Stadt
Mobilitätsausschuss im Stadtrat; Vorsitz: Dominik Krause
Via E-Mail sind die Stadträt*innen mit vorname.nachname@muenchen.de zu erreichen.
Der Weg zum Bezirksausschuss ist auch eine Möglichkeit, wenn Ihr Mitglieder kennt. Jeder hat einen Unterausschuss Verkehr.

Verschafft Eurem Unmut auch bei den Medien Luft! Die Berichterstattung am Wochenende lässt den Schluss zu, dass ÖPNV auch bei ihnen eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Abendzeitung, Antenne Bayern, Bayerischer Rundfunk, Redaktion Oberbayern, Hallo München, Münchner Merkur, Radio Arabella, Süddeutsche Zeitung oder tz sind Ansprechparter*innen. (Lokalsender bitte selbst herausfinden.)

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in Initiativen für die Verkehrswende einzusetzen. Das ist beim Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum, PRO Bahn, Straßenbahnfreunde München oder VCD München möglich.

Wahrscheinlich habe ich etwas vergessen oder übersehen. Schreibt Ergänzungen bitte in die Kommentare!

Ein Gedanke zu “Kein oder nur sehr wenig ÖPNV: Beschwerdemöglichkeiten

  1. Danke für die Arbeit die ganzen Adressen zusammen zu tragen. Aber ganz ehrlich: Noch einmal Zeit hinein stecken, man hat ja durch die Einstellung der Verkehrsmittel bereits genug verloren ….

    Abgesehen davon hat ja Herr Ingo Wortmann erklärt, dass der MVG nichts dafür kann, dass die Strassenbahnen eine gute Woche nicht fahren konnten. Es war der Schnee, und die Bäume, und der Strom, und nochmals der Schnee. Und die Überraschung darüber!

    Und damit ist ja alles gesagt, eine Entschuldigung auch nicht notwendig, Die Parteien der Stadt finden das anscheinend auch ganz normal, braucht man nicht nachfragen, das leitende Personal bleibt sowieso wie gehabt.

    Es ist einfach traurig, frustrierend und lächerlich.

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