Neunnachneun

Meine wöchentliche Netzumschau ist diese Woche zweigeteilt. Die gewöhnliche Ausgabe finden Sie hier, dazu gibt es eine extra Ausgabe zum Münchner Konzertsaal.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!

Politik
So richtig zufrieden mit dem Mindestlohn sind die Wenigsten. Die Verpflichtung, Arbeitskräfte halbwegs anständig zu bezahlen, scheint vor allem eine moralisch hohe Herausforderung zu sein. Enno Park kritisiert das zu Recht.

Die neue griechische Regierung wird ziemlich dämonisert, bejubelt und herumgreicht, vor allem der Business Class fliegende Finanzminister Yanis Varoufakis. Warum die Regierung unter Premierminister Alexis Tsipras kein Heilsbringer ist, zeigt Christian Schiller auf.
Ivo Bozic sieht es noch kritischer.

Fußball
Lisi Moosmann verneigt sich vor Juan Román Riquelme und verabschiedet sich von ihrer Jugend.

Feuilleton
Anne Schüßler hadert mit dem Kleinen Prinzen. Nicht mit dem Buch, aber mit Anderen, die dieses Buch auch gut finden.

Photographie
Raimund Verspohl geriet in Kalamitäten. Das ist nie schön, schon gar nicht, wenn man gerade seinem Beruf nachgeht.
Raimund setzte mich vor knapp anderthalb sehr schön in Szene, wenn Sie sich erinnern.

München
München Transparent ist ein neues Portal, das sehr unkompliziert einen Überblick über Kommunalpolitik mit Dokumenten, Terminen und Themen gibt.
Das wäre eigentlich Aufgabe der Stadtverwaltung, die anscheinend lieber über LiMux flucht…

Mode
Strumpfhosen sind verhasst wie gerne getragen und schwer zu halten. Bei Männern bewegen sie sich zwischen Fetisch und traumatischer Kindheit. Dabei gibt es zum Rock kaum Besseres, wenn es wärmen und modisch ansprechend sein soll. Die Männer haben sie sich wegnehmen lassen. Aber nicht von den Frauen, denn die entdeckten sie erst Jahrhunderte später für sich. Eine Strumpfboutique in Landsberg am Lech schämt sich männlicher Kundschaft nicht, DRadio Wissen blickt in die Zeit zurück, als Mann sich nicht wusch und Strumpfhosen trug.

Neunnachneun extra: Konzertsaal

Das ist eine extra Ausgabe meiner wöchentlichen Umschau. Die reguläre Ausgabe finden Sie hier.

Wer mir auf Twitter folgt, hat mitbekommen, dass ich ein Befürworter des Konzertsaals bin. Also eines Konzertsaals zusätzlich zur Philharmonie im Gasteig und zum Ausweichort Herkulessaal in der Residenz.
Der Teilabriss des Gasteig konnte gerade noch verhindert werden, doch der zwischen Ministerpräsident Horst Seehofer und Oberbürgermeister Dieter Reiter ausgehandelte Kompromiss ist kaum besser. Nach zehn Jahren langer Diskussion, in denen auch im Wohnungsbau und in der Verkehrspolitik – Themen, die aktuell für viele Gegner die Entscheidung rechtfertigen – kaum etwas voran ging, wurde der Konzertsaal beerdigt. In die Röhre schauen drei höchst angesehene Konzerte, deren Besucher und private Konzertveranstalter. Eine große Koalition aus CSU und SPD erfreut sich an der Provinz.

Es gibt eine Onlinepetition für den Konzertsaal im Finanzgarten. Ob sie erfolgreich sein wird, ist fraglich. Hilfreicher sind in meinen Augen Mäzene, von denen es in München viele gibt, die sich bereit erklären, Teile der Investitionskosten zu tragen. Damit würden sie den Skeptikern, die sich vor allem an den Kosten stören, sehr viel Wind aus den Segeln nehmen. Einen erneuten Meinungsumschwung Seehofers darf man sich nicht erhoffen.

Dies Auswahl der verlinkten Texte, die überwiegend Kommentare sind, ist so subjektiv wie unvollständig.

Verhindert: Der Konzertsaal im Finanzgarten (Bild: Konzertsaal München e.V.; Entwurf: M. Krempels)

Verhindert: Der Konzertsaal im Finanzgarten (Bild: Konzertsaal München e.V.; Entwurf: M. Krempels)

Heinrich Rudolf Bruns sieht ein „Kulturkoryphäenversagen“.

Antje Dörfner vom Bayerischen Rundfunk konstatiert: „Stillstand und Murks“

Adrian Kreye fordert in der SZ von Stadt und Freistaat: „Öffnet den musikalischen Horizont“

Architekturkritiker Gerhard Matzig holt in der SZ noch weiter aus: „Gute Nacht, München“

Marianne Sperb von der Mittelbayerischen Zeitung meint: „Der Sturm wird dauern“

quer fasst gewohnt scharf zusammen: “München braucht keinen neuen Konzertsaal“

Bariton Christian Gerhaher ruft während einer Aufführung im Gasteig – akustisch einwandfrei – zum Protest auf (ab 0:40:30).

Ein Silberstreif? Markus Thiel vom Münchner Merkur bringt den Kongresssaal des Deutschen Museums wieder ins Spiel.

Manuel Brug von DIE WELT meint dagegen: „München braucht keinen weiteren Konzertsaal“

Die SPD-Stadtratsfraktion sieht in dem Kompromiss „endlich eine gute Lösung“.

Nachtrag: die Entwicklung nach dem 08.02.2015

Leserbriefe an den Münchner Merkur

Andreas Glas und Christian Krügel (SZ): „Ärger über Konzertsaal-Entscheidung
„Eine Spirale der Idiotie““

Christian Krügel von der SZ: „Neubau im Finanzgarten bleibt Option“

Neunnachneun

…ist heute ein Neunnachneunzehn – und das arg verspätet.
Deshalb wünsche ich Ihnen einen guten Start in die neue Woche statt eines schönen Sonntags.

Am 27. Januar 1945 wurden die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit.
Ich halte es für angemessen, diesem Gedenktag speziell Raum zu geben. „Nie wieder!“ gewinnt in diesen Tagen wieder mehr Gewicht, als mir lieb ist.

@rosaswelt und @SammyKuffour gedenken auf ihre Weise an den 27. Januar 1945.

Die Südkurve des FC Bayern München gedachte beim Rückrundenauftakt in Wolfsburg mit einer Choreographie Wilhelm Buisson, der sich ab 1926 als Vergnügungswart u.a. um Auswärtsfahrten kümmerte. Für sein Tun als Widerstandskämpfer wurde er 1940 in Plötzensee hingerichtet. Es sind aktive Fans, die abseits des Fußballs so viel tun, was man von der Vereinsführung derzeit nicht behaupten kann.

Christian Paffinger portraitierte in der Abendzeitung Angelo Knorr, den Vorgänger von Kurt Landauer als Präsidenten des FC Bayern. Ein schönes, wie trauriges Stück, dass die Geschichte des eigentlich weltoffenen Vereins illustriert.
(Nachtrag, 01.02.2015, 22.40 Uhr: Ich wurde von @stilangel darauf hingewiesen, dass der verlinkte Artikel womöglich auf dem Oberbayerischen Archiv 138 (2014) des Historischen Vereins von Oberbayern, das am 23.01.2015 vorgestellt wurde, in dem „Der Fall Angelo Knorr – wie die Verfolgung Homosexueller einen Vorsitzenden des FC Bayern München um Amt und Ansehen brachte“ von Anton Löffelmeier vorgestellt wurde, basiert und ohne Quellenangabe darauf Bezug nimmt. Mir liegt es fern, mich mit fremden Fahnen zu schmücken. Mir wurde der Artikel in meine Timeline gespült, und als auch an der Geschichtes des Vereins Interessiertem war es mir wichtig, diesen zu verlinken.
Nachtrag, 02.02.2015: Im AZ-Artikel wurde inzwischen auf die Primärquelle hingewiesen.)

Gestern verstarb Richard von Weizsäcker. Für viele, mich eingeschlossen, ist er der Bundespräsident, der BRD und später das wiedervereinigte Land am besten repräsentierte. Das verdankt er vor allem seiner Rede im Bundestag am 8. Mai 1985, dem offiziellen Kriegsende. Von Weizsäckers Rede analysierte vor zwei Jahren der Historiker Moritz Hoffmann, der die Anerkennung der Niederlage betont.

An dieser Stelle möchte ich auf das wunderbare Geschichtsprojekt im Netz , @DigitalPast, von Moritz Hoffmann, Charlotte Jahnz, die die Intention in der taz darstellt, Petra Tabarelli, Christian Gieseke und @MschFr hinweisen, die die letzten Kriegsmonate 1945 zeitgenau auf Twitter rekonstruieren. (Auf Englisch mit der Übersetzung von Helen May und Helena Kaschel gibt es das Projekt auch.)
Das begleitende Blog verlinkte ich hier schon mal, tue es aber gerne noch einmal. Das Buch „Als der Krieg nach Hause kam“ empfehle ich mal ungelesen…*

* Der Vollständigkeit und Würdigung halber seien hier die Twitteraccounts der Beteiligten erwähnt: @MschFr, Christian Gieseke, Moritz Hoffmann, Charlotte Jahnz, Helena Kaschel, Helen May, Petra Tabarelli

Neunnachneun

Womöglich fällt diese Ausbeute etwas bescheiden aus, weil mich extraordinäre Sammlung rund um den FC Bayern seit Beginn der Woche ziemlich beanspruchte.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!

An das Vorwort knüpft Trainer Baade an, der seine Gedanken an das Wirtschaftsunternehmen Fußball weiter fasst.

„Gechichte!“, betonte Helmut Kohl sehr oft und meinte dabei sich.
Moritz Hoffmann, einer der Köpfe von @9Nov1938, das erfreulicherweise als @DigitalPast weitermacht, erläutert, wie Geschichtsvermittlung eigentlich jetzt schon stattfinden muss.

Im Stadtrat von New York City zeigte der palästinensische Antisemitismus seine hässliche Fratze. Gerd Buurmann übesetzte die bemerkenswerte Antwort eines Ratsmitglieds.

Herr Bock bekommt immer noch regelmäßig Besuch von seiner Depression. Er kann mit ihr besser reden als ich.

Für Spätzle könnte ich ja Vegetarier werden! Frau Feinschmeckerle plaudert aus dem Hobel und hält nix von speziellem Mehl. Ich finde ja die Mehlauswahl in österreichischen Supermärkten ziemlich beeindruckend, aber vielleicht sollte man einfach auf die Expertinnen hören.

Monika Schreiner hat im Hutcafé in Pasing nicht nur Kaffee getrunken.

Redaktionsschluss: 24.01.2015, abends

Neunnachneun extra: Der FC Bayern München in Katar und Saudi-Arabien

Ich verliere allmählich den Überblick über die sich erfreulicherweise anhäufenden kritischen Kommentare zu den Engagements des FC Bayern München in Katar und Saudi-Arabien. Ich möchte sie hier sammeln, auch unter dem Aspekt der Ende des Jahres stattfindenden Jahreshauptversammlung.
Sollte ich einen Kommentar übersehen haben, was ich hoffe, scheuen Sie sich bitte nicht, in den Kommentaren einen Link zu ihm zu hinterlassen!
An dieser Stelle möchte ich mich bei @cordhos bedanken, der mich fleißig mit Links versorgt(e).

Stellungnahmen des FC Bayern München

Karl-Heinz Rummenigge. Interview im Aktuellen Sportsudio (20.12. 2014, ab Min 6:37)

Presseerklärung von Karl-Heinz Rummenigge: Stellungnahme des FC Bayern München (21.01.2015)

Kolumne „Rot und Spiele“ von „Säbener Sigi“: Sorgen um Dr. Theo Zwanziger (23.01.2015)

Stellungnahmen von FCB-Fans/-Mitgliedern

@agitpopblog (DIE ZEIT): FC Bayern in Katar: Wie kann ein Verein das ignorieren? (offener Brief an den Vorstand des FC Bayern München e.V.)

Bayerncentral: Football training camps, human rights and moral obligations

Breitnigge: Fußball ist unpolitisch oder Ein Leben in der Blase

Ein Schuss. Ein Tor. Der Blog: Der FC Bayern und die Suche nach den ‚optimalen Trainingsbedingungen‘

Fehlpass: Queer in Riad (Podcast; Minuten werden nach dem Anhören nachgereicht.)

Alex Feuerherdt (Fisch+Fleisch): Mia san Charlie – solange es nichts kostet…

Alex Feuerherdt (Fisch+Fleisch): Der FC Bayern unter (politischem) Druck

Kopfkompost: Sport und Politik: Besuche des FC Bayern in Katar und Saudi-Arabien

Miasanrot: Reisemisere und Rückrundenstart (Podcast; Min. 40:12 bis 1:18:57)

Stadtneurotiker: Das Trainingslager des FC Bayern München in Katar: Es ist Politik!

Stadtneurotiker: Die Tür nach Katar bleibt offen

@texterstexte: Sehr geehrter Herr Dreesen (offener Brief)

Diskussion im Forum Bayernkurve

Presse/Blogs national

Michael Ashelm und Michael Horeni (FAZ): Spiel ohne Frauen in Riad: „Bei den Bayern schlägt Kommerz die Ethik“

Johannes Aumüller und Benedikt Warmbrunn (Süddeutsche Zeitung): FC-Bayern-Reise nach Saudi-Arabien: „Es liegt keine Ehre darin“

Agenturmeldung (Frankfurter Rundschau): Kritik an Bayern München

Dreckige Wahrheit: FC Bayern: Siege ohne Ehre

Detlef Esslinger (Süddeutsche Zeitung): Affären um Katar: Wie der FC Bayern das Fifa-System stützt

Oliver Fritsch (DIE ZEIT): Menschenrechte in Katar: „Pep Guardiolas ethisches Versagen wiegt schwer“

Stefan Herrmans (Der Tagesspiegel): Die Crux mit der Moral

Martin Hoffmann (sport1.de): Debatte um die Trainingslager der Bundesliga: Eine Frage der Haltung

René Hofmann (Süddeutsche Zeitung): Falsches Spiel in Riad

René Hofmann (Süddeutsche Zeitung): Sport und Moral: Geschäfte machen mit der Illusion

Michael Horeni (FAZ): Das Frauen-Feindschaftsspiel des FC Bayern

Michael Horeni (FAZ): Ignoranter Fußball: Nichts gelernt

Alina Leimbach (taz): Testspiel in Saudi-Arabien: Kritik an Volkswagen und FC Bayern

Sara Peschke (DER SPIEGEL): Bayern-Trainingslager in Katar: Luxus schlägt Skrupel

trabajador (Spox/mySpox-Community): Wen schicken wir noch in die Wüste? Und die Moral von der Geschicht…

Claus Vetter (Der Tagesspiegel): FC Bayern München in Saudi-Arabien: Die Moral bleibt daheim?

Volk ohne Raumdeckung: Markenpflege im Land der 1000 Peitschenhiebe

Benedikt Warmbrunn: FC-Bayern-Reise nach Saudi-Arabien: Vom eigenen Ideal weggerückt

Presse/Blogs international

Fritz Neumann (Der Standard/A): Servus in Katar, Servus in Saudi-Arabien

Agenturmeldung (DH.be/B): Le Bayern Munich critiqué pour son stage en Arabie Saoudite

N.N. (Tageswoche/CH): Die beschämende Riad-Nummer des FC Bayern

Agenturmeldung (L’Équipe/F): Le stage du Bayern Munich en Arabie Saoudite très critiqué

Agenturmeldung (The Guardian/GB): Bayern Munich accused of turning blind eye to human rights in Saudi Arabia

Agenturmeldung (Reuters/GB): Bayern Munich under fire over Saudi Arabia trip

Stephan Uersfeld (ESPN/USA): http://www.espnfc.com/bayern-munich/story/2256081/bayern-munich-under-scrutiny-for-saudi-arabia-visit

Neunnachneun

Diese Woche gibt es zu Beginn und am Schluss Bloginnereien (….sphäre darf man, ohne eine Abmahnung zu befürchten, nicht mehr schreiben, habe ich gelesen), dazwischen Leben und Überleben in der Großstadt sowie Ängsten und Flüchten.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!

Lassen Sie sich von der Überschrift nicht irritieren: Beve lobpreist Blogs! Zu Recht, wie ich finde. Es gelingt mir nicht immer, direkt in Blogs zu antworten, Twitter als Reaktion zu nutzen, ist schneller. Aber das Blog ist das virtuelle Zuhause des Schreibenden. Wenn man nicht beabsichtigt zu pöbeln, sollte man die Gastfreundschaft freudig annehmen. Leseempfehlungen gibt es in Beves Text auch. Die Antithese, die ich so nicht teile, vertritt Patricia Cammarata.
Patricia wurde mit „Das Nuf“ diese Woche zur Bloggerin 2014 in der Kategorie „Tagebuch“ gewählt wurde. An dieser Stelle meine Glückwünsche an eine Bloggerin, deren Texte ich sehr gerne lese.

Kirsten erinnert sich im Rahmen einer Blogparade an ihren ersten Stadionbesuch. Vielleicht mche ich das auch, auch wenn er schon rund 30 Jahre zurück liegt.

Mirka von Lilienthal fordert uns auf, Geschichten aufzuschreiben. Nicht unbedingt im Blog, aber so, dass sie erhalten bleiben.

@ColliniSue ist berufstätig, Ehemann und Vater zweier Kinder. Sein Sohn ist Asperger Autist. Schonungslos und eindrucksvoll beschreibt er seine Angst, seinen Anforderungen nicht gerecht zu werden.

Saudi-Arabien ist ja auch so ein Unrechtsstaat. Den FC Bayern juckte das wenig, machte er auf seinem Rückweg von Katar noch einen Abstecher über Riad, um zwei Millionen Euro für ein Freundschaftsspiel einzustecken.
Dieses Jahr wurden schon sieben Frauen geköpft. Mancher Regimekritiker kommt mit Stockhieben „davon“. Thomas Stadler geht deswegen mit der Bundesregierung und der EU ins Gericht.

Alex Feuerherdt und Alex Rühle thematisieren nach den Anschlägen der letzten Woche ausführlich den Antisemitismus in Frankreich, der schon vor „Charlie Hebdo“ zu einer Abwanderungswelle führte.

Jan Gehl, dänischer Architekt, äußert sich in einem ausführlichen Interview zu Lebensqualität in Städten, und was außer langem Atem dafür benötigt wird.

Kathrin Weßling schreibt über die Tücken des Großstadtlebens.

Novemberregen widerspricht Erika Steinbach, die sich darüber beklagt, daß es immer weniger deutsche Kinder gibt, am Beispiel ihrer Kinder heftig.

Sie waren doch auch auf Klassenfahrt, nicht?
Ich weise noch mal darauf hin, dass nicht nur ich Interessen an solchen Geschichten habe, die ich gerne hier sammle (also verlinke.)
Curi0us machte am Freitag mit seiner ersten Klassenfahrt den Anfang, ich zog gestern nach.

Neunnachneun

Diese Woche ist meine wöchentliche Linksammlung monothematisch. Mir fehlen immer noch die Worte, andere fanden sie.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!

Deniz Yücel wehrt sich gegen die Vereinnahmung von „Je suis Charlie“ durch Pegida und rechte Parteien.

Hakan Tanriverdi hat Bauchschmerzen mit einem von ihm unmittelbar nach Bekanntwerden des Anschlags geführten Interviews mit dem Imam Benjamin Idriz.

Dass zwei Tage auch gezielt jüdisches Leben angegriffen wurde, geht in der allgemeinen Berichterstattung unter. Der Lindwurm kritisiert das deutlich.

Falk Schreiber versucht unter den Charlies zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.

Oliver M. Piecha wirft der Süddeutschen Zeitung Scheinheiligkeit vor.

Floschtar beklagt einfach nur nachvollziehbaren Weltschmerz.

Neunnachneun

Ja, es ist noch Weihnachten, obwohl viele das nicht wahrhaben wollen. Dennoch sehe ich davon ab, Ihnen jetzt noch ein frohes Fest zu wünschen, sondern wünsche Ihnen ein ruhiges Zwischen den Jahren.

Die Kaltmamsell denkt sich Geschenke für Weihnachten 2015 aus, obwohl sie nichts geschenkt haben will.

Was dabei herauskommt, wenn man vereinbart, dass man sich nicht schenkt, aber doch etwas erwartet und nicht erwartet, erzählt Anne Schüßler.

Ich gehöre ja zur Christkind-Fraktion, aber wenn der Weihnachtsmann zu Kindern freundlich ist, kann das auch sehr anrührend sein.

Jedes Interview mit Gerhard Polt ist lesenswert. So auch dieses, in dem es um Weihnachten gehen sollte.

Und noch eins mit Josef Hader – über die Katholische Kirche, den Ersten Weltkrieg und Fußball.

Peter Breuer vermisst, gerade in Zeiten von Pegida, das Gemeinwesen und appelliert an das Bürgersein.
Frau Mittsommar sammelt noch veröffentlichte Positionen gegen Pegida und ähnliche Umtriebe.

Über Udo Jürgens wurde aus nachvollziehbaren Gründen in diesen Tagen sehr viel geschrieben. Herr Kofler interviewte für eine Kärntner Zeitung den Meister anlässlich seines 70. Geburtstages. Eine brillante, komische und traurige Geschichte.

Der Wortvogel versucht sich in die Gedankenwelt von Werbeagenturen zu versetzen, kommt aber zu einem für ihn unbefriedigenden Ergebnis.

Zum Schluss noch FC-Bayern-Freak-Content: Miasanrot kürten den Spieler des Jahres (Zustimmung meinerseits) und das Spiel des Jahres (ich habe ein anderes ausgewählt).
Die Spielverlagerer warten mit einem sehr ausführlichen Portrait Jupp Heynckes‘ auf.

Neunnachneun

Diese Woche können Sie etwas über die Zukunft der Altenheime, einen blinden Mann, einen Fußballspieler, Raum für Musik und wieder mal Trambahnen in historischen Bildern lesen.
Ihnen einen schönen 4. Abfent!

Anne Schüßler glaubt, daß sich Altersheime in Zukunft umstellen müssen, weil ihre Zielgruppe speziell in der Adventszeit andere Programmwünsche haben wird als die jetzige.

Heiko Kunert ist blind. Sein Leben sieht ein wenig anders aus als das meines Großvaters, der z.B. seinen Langstock nur sehr selten benutzte, weil er sich zumeist nur in Begleitung seiner Frau außerhalb des Hauses bewegte. Bei „Was machen die die da?“ stellt er sein Leben und seine Arbeit im Hamburger Blinden- und Sehbehindertenverein vor.

Miasanrot gelang es diese Woche, an einen Spieler des FC Bayern zu erinnern, der mir vollkommen unbekannt war: Kjeld Seneca. Ein klangvoller Name, den man eigentlich nicht überlesen kann, auch wenn er nicht oft spielte. Aber er darf sich Europokalgewinner nennen.

Der Film „The Interview“ wäre vollkommen an mir vorübergegangen, hätte er nicht erneute diplomatische Turbulenzen zwischen den USA und Nordkorea verursacht. Kiki stellte eigene Verschwörungstheorien zum „Sony Hack“ auf.

Der in Dresden lebende Autor Michael Bittner, der bis vor zwei Jahren in Dresden lebte, gibt eine sehr gute Innenansicht seiner Stadt und kapituliert vor Pegida.

Der israelisch-kanadische Journalist Matti Friedman stellt sehr ausführlich dar, wie es der Hamas gelungen ist, die Berichterstattung über den Nahostkonflikt zu manipulieren.

Hege Wiedenbusch ist von den Plänen zum geplanten Konzertsaal im Finanzgarten (siehe „Neunnachneun“ von letzter Woche) nicht angetan.
Die Diskussion über das „Neue Odeon“ kommt auf alle Fälle wieder in Gang, wie Heinrich Rudolf Bruns dokumentiert.

Vor 50 Jahren wurde die Trambahn zum Hasenbergl eröffnet. Als letzte der in den 60er und 70er Jahre stadtbahnmäßig errichteten Strecken (Fürstenried, Hasenbergl und Neuperlach) wich sie im November 1993 der U-Bahn. Zu dieser Linie gibt es noch eine schöne Geschichte, mit der wir sogar indie Wochenendbeilage der SZ kamen. Aber die erzähle ich ein andermal. Frederik wühlte wieder bei den Freunden de Münchner Trambahnmuseums im Archiv und stellt „Damals und heute“ gegenüber.
Und bei mir auf Flickr gibt’s auch ein paar Bilder vom 13er in seinen letzten Betriebsjahren.

Neunnachneun

Kurz und knapp: einen angenehmen 3. Abfent!

Karin setzt sich am Beispiel Bonn den Vorteil mit digitaler Stadtentwicklung auseinander.

Mit Raum, der sich bewegt und dennoch eingeschränkt ist, beschäftigt sich Sam, mit dem ich im Sommer einige Zeit in solchen verbrachte.

Ich habe Rambo nie gesehen, was auch daran liegt, daß ich Sylester Stallone für einen allenfalls minderbegabten Schauspieler halte. Ich war auch noch nie in Kanada und schon gar nicht in Hope. Und dennoch kann ich kann ich nachvollziehen, wie sich Oliver Kucharski gefühlt hat, als er nachts herausfand, daß er auf Rambos Spuren wandelte.

Michael Spreng könnte ich noch nachtragen, daß er der Medienberater Edmund Stoibers bei der Bundestagswahl 2002 war. Gebracht hat’s Stoiber nichts, was, so glaube ich, nicht an Spreng lag. Vielleicht lese ich ihn auch nur zu gerne. Er bilanziert den vergangenen CDU-Parteitag und sieht keine Gefahr für Merkel – weder innerhalb noch außerhalb der CDU.

Eine junge Frau berichtet von ihren Erfahrungen als Bedienung in der „gehobenen Gastronomie“. Das Lokal führt eine Frau, die sich nicht in der Lage sieht, ihre weiblichen Angestellten vor widerlichen Gästen schützen.

Lokalteil. Heinrich Rudolf Bruns war auf der Pressekonferenz des Konzertsaals, der die Pläne für den Konzertsaal auf dem Gelände des Finanzgartens neben dem Hofgarten vorstellte.

Ein Vater, dessen Frau an Gehirntumor starb, verlor wenig später seinen kleinen Sohn, der ebenfalls an einem Gehirntumor starb. Die Geschichte, die ich nur in meheren Etappen lesen konnte, schrieb er in der Zeit auf.